Samstag, 3. Mai 2014

9 Gründe, warum du nicht nach Kappadokien fahren solltest

1. In Kappadokien ist es ziemlich öde.
Gut, es gibt Landschaft. Aber das war es auch schon. Kaum Bäume, kaum Sträucher, nur ebene Pampa und die Täler. Wer sich hier vor sein Haus stellt, kann genau sehen, wer am nächsten Tag zum Kaffee vorbei kommt. Anschleichen und überraschen geht gar nicht. Es staubt immer und überall. 





2. Es liegt viel Müll und Plastik herum.
Es gibt auch Türken, die das nervt, sagte der Reiseleiter. Weil aber auf der Hochebene alles eben ist, fegt der Wind die Plastiktüten vor sich her, so lange, bis sich alles in den zwei Sträuchern gefangen hat, die im Umkreis von zwei Kilometern stehen und die dann aussehen, als würden die Tüten auf ihnen wachsen. Dazu kommt: Es gibt keine Müllabfuhr. Jedenfalls nicht in Kappadokien. Also wird alles im Boden vergraben, was übrig bleibt und nicht mehr gebraucht wird. Die Tiere graben es wieder aus. 

3. Die Türken versuchen, die Touristen übers Ohr zu hauen.
Ja, die Menschen sind arm und haben hier kaum Gelegenheit, auch nur 100 Euro im Monat auszugeben, weil es nichts zu kaufen gibt. Im Vergleich dazu müssen wir ihnen ja wie Krösusse vorkommen: Wir müssen einfach viel zu viel Geld haben, wenn wir in diese öde Pampa reisen und uns Steine angucken und alte Wohnungen, die vor Urzeiten in Felsen gemeißelt wurden. Solche reichen Leute kann man ja einfach betuppen, macht ja nichts, die haben es ja. Oder? Trotzdem komme ich mir veräppelt vor. Und mag beim nächsten Mal garantiert nichts kaufen.

4. Es wird wenig auf die Umwelt geachtet.
Das habe ich mir bei der Aluminiumfabrik gedacht, als in der Luft ein chemischer Duft lag. Und so ist es wohl auch überhaupt, wie der Reiseführer erzählte: Eine Zuckerfabrik wird eben mal so mitten in die staubtrockene Ebene Kappadokiens gebaut, weil sich Beamte überlegen, dass dort rundherum gut Zuckerrüben wachsen könnten. Platz ist ja da. Leider regnet es dafür zu wenig. Und so steht die Fabrik eben nutzlos herum.

5. Die Häuser sehen ziemlich fade aus. 
Irgendwie sehen alle Häuser gleich aus: Wie Würfel. Wenn sie älter sind, dann sind sie kleiner, sind es neuere Häuser, dann sind die Würfel aus Beton und groß genug, dass mehrere Familien darin wohnen können. Verziert ist wenig und schön finde ich anders. Aber die Uniformität der deutschen Vorstädte und Einfamilienhaussiedlungen gefällt mir auch nicht, zugegeben. 




6. Die Mitreisenden.
Einer nervt immer. Mindestens. In diesem Fall war es der Mann vor mir im Bus, der sich ständig so laut räusperte, als würde er das gesamte Mobiliar dabei aus der Lunge und den Nasennebenhöhlen holen. Und irgendwie ist es schon seltsam, wenigstens auf dieser Reise: Es sind verdächtig viele Lehrer anwesend. Können die nicht einmal in ihrem Urlaub alleine unterwegs sein? Brauchen die immer eine Atmosphäre, wie auf einer Klassenfahrt? 

7. Die Verkaufsveranstaltungen.
Teppiche, Goldschmuck und Lederjacken: Wer fährt extra in den Urlaub, um sich Zeug zu kaufen? Gut, ich frage mich eben: Brauche ich das wirklich? Und in diesem Fall war es einfach: Einen Teppich brauche ich nicht, weil in der Wohnung so schönes Parkett liegt, dass es geradezu sträflich wäre, das mit einem Teppich zu bedecken. Der Schmuck, den es dort gab, der gefiel mir nicht, weil er viel zu klunkerig und glitzerig war. Und eine Lederjacke? Brauche ich ganz und gar nicht. Das arme Tier...

8. Die Aufdringlichkeit der Händler. 
Ja, es nervt, wenn ich nur gucken will und nicht gucken kann, weil gleich der Händler auf mich einredet und mir Dinge zeigt, die ich gar nicht sehen wollte. Das sei normal, erklärte der Reiseführer, er würde es dagegen seltsam finden, wenn er einen Laden betritt und seine Ruhe hätte. Dann würde er vermuten, dass ihm der Inhaber nichts verkaufen wolle. 

9. Die Armenier. 
Dazu muss ich nichts erklären, nach meinem Beitrag hier im Blog. 

Demnächst gibt es übrigens hier im Blog die neun guten Gründe, doch nach Kappadokien zu fahren... 
Bis bald!

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