Der Weg rund um und auf den Berg war zunächst mit katzenbuckeligen Steinen gepflastert. War hier mal was? Hat hier jemand gewohnt? Weiter oben bilden Basaltsteine einen Wall mit Weg darin. Irgendjemand hat den Pfad extra frei geräumt. Eine Tafel verriet: Hier oben auf dem Vulkan, der nie ausbrach, sondern so lange friedlich in der Erde schlummerte, bis die Zeit und der Wind und das Wetter das weichere Gestein drumherum abtrug, stand einst eine Burg.
Von oben gibt es weite Sicht vom Turm, doch kurz zuvor wurde der Weg so steil, dass ich fast rückwärts aus meinen Latschen rutsche. Feste Schuhe wären nicht schlecht gewesen - doch es lässt sich eben nicht alles planen. Unten im Tal und zwischen den Bäumen drückt die Hitze, oben auf dem Turm weht lauer Wind. Vor dem Turm grüßen zwei Wanderer und freuen sich, dass sich doch noch Menschen hierher verirrten. Wieso verirrten? Ich wollte doch definitiv hier hoch, seit der Berg mit seinem Turm in der Ferne grinste und mich wie magnetisch anzog.
Oben auf dem Berg stand eine Burg - und im Burgturm rief eine silberne Glocke zum Gebet, sagt eine Sage über den Rauhen Kulm auf einer Tafel. Diese wurde im Brunnen versenkt und unter Ästen versteckt, als Feinde kamen. Als später Bewohner nach der Glocke suchten, fanden sie nichts - außer großen Bäumen.
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