E eines
T Traumes
H heißt
L Leben,
E eint
H Himmel,
E Erde,
M Mensch.
Weil Weihnachten ist, und ich keine Lust auf den üblichen Rummel mit Geschenken, Verwandten und dem Kochen aufwändiger Menus habe, fahre ich ins Kloster. Ich dachte erst, das sei einfach, musste jedoch feststellen: Auch hier ist die Suche nach einer Herberge nicht so ganz einfach. Bei manchen Klöstern muss man sich glatt ein Jahr vorher anmelden, wenn man dort das Weihnachtsfest verbringen möchte.

Alles nur, weil es in den Menschen eine Sehnsucht gibt, eine Sehnsucht nach Nähe, die sie sich erkaufen wollen. Eine Sehnsucht nach Berührung, die sie erfüllen, indem sie für Hot-Stone und andere exotische Massagen bezahlen, je fremder, desto besser. Doch die Sehnsucht bleibt. Massagen, Geschenke, alles bleibt selbstbezüglich. Und irgendwie fehlt immer etwas. Was würde passieren, wenn diese Sehnsucht erfüllt werden würde? Dann müssten die Menschen Nähe aushalten, jemanden dicht an sich heranlassen. Dazu müssten sie sich selbst lieben, so wie sie sind: Zu dick, zu ungeduldig, zu hässlich, zu irgendetwas.
Im Kloster jedenfalls spielt das alles in diesem Jahr keine Rolle. Es gibt gutes Essen, es gibt nette Gespräche mit den Menschen, die auch hier zu Gast sind und es gibt Gespräche mit der Äbtissin. Das wars schon. Und das war schön und reicht völlig aus. Fast jedenfalls. Weihnachten war trotzdem.