Freitag, 31. Januar 2014

Webmasterfriday - Abzocke im Internet

Ob ich schon einmal im Internet abgezockt wurde? Ehrlich?
Das fragt der Webmasterfriday.  

Glücklicherweise nicht. Einfach deswegen, weil ich nichts kaufe, was ich nicht brauche. Weder Klingelton, noch Clubmitgliedschaft bei Web.de. Dort habe ich zwar mein elektronisches Postfach, aber es nervt einfach nur, wenn statt des Postfachs ein Geburtstagsglückwunsch mit dem kostenlosen Clubzugang auftaucht. Ich will bei denen in keinem Club Mitglied sein, deswegen ist mir glücklicherweise auch entgangen, dass dieser nach einiger Zeit sehr wohl kostenpflichtig ist. 

Auch in der Nicht-Internet-Welt möchte ich keine Kaffeemaschine kaufen und dazu noch eine Kuscheldecke gratis bekommen, die ich nicht brauche. Deswegen fällt es mir leicht, solchen Verlockungen zu widerstehen. Ob Horoskop, Rezept oder Hausaufgabenhilfe: Ich brauche nichts. Deswegen brauche ich auch keinen Dienst, der mir das anbietet. Suche ich ein ganz bestimmtes Rezept, dann finde ich das auch. Damit ein Mensch nicht im Internet abgezockt wird, hilft es, wenn sich dieser sein Haben-Wollen und seiner Gier nach Dingen bewusst ist. Denn genau das wird ausgenutzt, wenn im Internet eine süße Versuchung lockt. Es erinnert mich immer an eine Mausefalle: Vorne klemmt der Speck und wenn die Maus dem Duft nicht widerstehen kann, dann schnappt der Bügel zu. Vor dem Haben-Wollen zu Denken schadet nicht, auch wenn es manchmal weh tut. 

Seit etwas über einem Jahr sind Firmen verpflichtet, einen eindeutigen Knopf auf der Webseite zu haben, auf dem "Kaufen" oder so steht, damit auch jeder verstehen kann, dass es hier nichts umsonst gibt. Leider hat sich das offenbar noch nicht überall herumgesprochen. Die Verbraucherzentralen monieren, dass es immer noch Firmen gibt, die sich nicht daran halten. Wie beispielsweise melango.de, ein Schnäppchenmarkt, der sich eigentlich - das steht in den Vertragsbedingungen - an Unternehmer richtet. Doch auch ganz normale Menschen konnten sich einloggen und auf die Produkte klicken. Danach sollten sie sich registrieren: Name, Adresse und E-Mail-Adresse waren gefragt. Allein dafür sollte eine Grundgebühr von 249 Euro und eine einmalige Aufnahmegebühr von 199 Euro fällig werden. Der Hinweis auf die Kosten war hübsch versteckt und eine Widerrufsbelehrung gab es auch nicht. Das Landgericht Leipzig hielt das für rechtswidrig. Wenn eine Seite nur für Unternehmer und Gewerbetreibende ist, dann muss diese dafür sorgen, dass sich Otto Normalverbraucher dort nicht einfach anmelden kann und dafür abkassiert wird. 

Auch die Werbung für die Clubmitgliedschaft bei Web.de wurde vom Landgericht Koblenz als rechtswidrig eingestuft. Zwei Monate lang sollte der Zugang kostenlos sein. Glücklicherweise brauche ich nichts, was mir als kostenlos hinterhergeworfen wird, schon gar nicht eine Clubmitgliedschaft. Was soll ich damit? Hätte ich hingegen zugestimmt und nicht rechtzeitig gekündigt, dann hätte ich nach den kostenlosen zwei Probemonaten jeden Monat fünf Öcken gelöhnt, mindestens für ein Jahr lang. Weil dieser Hinweis nur im Kleingedruckten versteckt war, hielt das Landgericht Koblenz diese Werbung für unzulässig. 

Fazit:
Diese Firmen nutzen einfach die Gier und das Haben-Wollen der Menschen aus. Würden sich mehr Menschen darüber Gedanken machen, was sie mit dem Zeug eigentlich wollen, dann könnten solche Abzocker keine Kohle verdienen. 



Mittwoch, 8. Januar 2014

Das Jesuskind in Banz



segnendes Jesuskind
Wie mit Engelsaugen schauen die kleinen Kinder tief in die Seele der Besucher in der Banzer Kirche. Leise Musik rieselt und sie scheinen wie Wesen von einer anderen Welt. Und suchen doch hier auf Erden unseren Schutz, unsere Liebe und unsere Hilfe. Das Gleiche, was für menschliche Babys gilt, ist auch bei den - ja, was? - Puppen? Figuren? Darstellungen? Jeder kennt das Kind, welches an Weihnachten in der Krippe liegt und von Ochs, Esel und Schaf beäugt wird. Franz von Assisi feierte mit seinen Brüdern bereits 1223 Weihnachten im Wald von Greccio, mit Krippe, Esel und Ochsen. In der Klosterkirche von Banz sind jedes Jahr zwischen Weihnachten und Epiphanie viele Jesuskinder ausgestellt. Deren Blicke ziehen an, als wüssten sie von Dingen, die sich weit vor unserer Zeit ereignen, die tief in uns verborgen sind, so tief, dass wir selbst um sie kaum wissen. Sie blicken so sanft und liebevoll, als sehnten sie sich danach, dass wir sie umarmen und streicheln, gleichzeitig aber auch so ernst und würdevoll, als seien sie älter, als die Welt besteht. 

Jesuskind im Binsenkörbchen
Gut, älter als die Besucher in der Kirche sind die Figuren allemal. Manche sind Nachbildungen anderer berühmter Jesuskindfiguren, manche stehen nackt, andere haben kostbare Kleidung an. Manche liegen nackt in der Krippe und manche sind "gefatscht", so wurde damals dieses feste Wickeln des Säuglings genannt. Die Tradition ist alt, denn bereits Bernhard von Clairvaux, der vor fast 1000 Jahren lebte, berichtet bereits vom Kind, das ihm "schöner in Gestalt als alle Menschenkinder" schien. Sie wurden als liegendes Kind in der Krippe oder als Standfigur verehrt, schmückten den Altar und sind niedlich dargestellte Kinder, die noch nicht ganz zwei Jahre alt sind. 

Mit der rechten Hand segnen sie ihre Betrachter, manche halten in der linken noch eine Weintraube, eine Weltkugel oder einen Reichsapfel: Zeichen der Passion und der Herrschaft. Das Prager Jesulein ist eines der berühmten Bilder, oft kopiert und viel verehrt. Herrscher schenkten diesem Kind reiche Roben, manche sogar selbst genäht. Die ganzen Figuren der Ausstellung in der Banzer Kirche wurden vom Pfarrer Hans-Werner Alt gesammelt, der zur Primiz das erste historische Jesukind geschenkt bekam, wie es auf einem Blatt zu lesen ist. 

In den Klöstern bestand einst der Brauch, dass die Novizinnen ein kleines Jesukind bekamen, "Bräutigam" oder "Trösterlein" genannt. Am Gardasee gibt es ein Museum, ganz allein für diese Jesuskinder. Aber auch die Sammlung des Pfarrers in Banz ist beeindruckend. Dafür muss man allerdings zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag, dem 6. Januar, sich auf den Weg machen, ganz wie die drei heiligen Könige, und das Kind in der Krippe oder auf dem Altar besuchen. 


Freitag, 3. Januar 2014

Webmaster-Friday--- Geschenke, die man nicht braucht.

Sehr schöne Idee. Wenn ich bedenke, wie viel Ressourcen diese unerwünschten Geschenke verschlingen, dann ist es doch besser, nichts zu schenken. Oder? Wer hat eigentlich mehr vom Geschenk? Der Schenkende oder der Beschenkte?

Im Gegensatz zum Papst ist das Christkind, respektive der Weihnachtsmann nicht unfehlbar. Leider. Und so landen immer mal wieder Geschenke bei mir, bei denen mir das Bedanken schwer fällt. In diesem Jahr war vereinbart, dass nichts geschenkt wird, weil ich im Kloster bin - und so war es dann auch. Glücklicherweise. Aber es gab in meinem Leben bereits einiges an unerwünschten Geschenken:

Ein Telefon in Monsterform: Der Schenkende fand es wahrscheinlich cool und witzig, ich dagegen nur nervig und geschmacklos. 

Eine grüne Kaffeemaschine: War überhaupt nicht meine Farbe und damals hatte ich bereits eine Kaffeemaschine. Also blieb das Geschenk einfach eingepackt und jemand anders hat sich dann sehr darüber gefreut. 

Frauen-Romane: Ja, ich bin eine Frau. Aber deswegen mag ich solche Bücher nicht lesen, auch dann nicht, wenn ich ansonsten viel und gerne lese. Ich liege nicht ständig mit 40 Grad Fieber und knapp vor dem Hirntod auf dem Sofa. 

In den meisten Fällen bedanke ich mich einfach, und packe den Kram in eine Kiste. Ich sage es nur den Menschen, denen ich wirklich nahe stehe, wenn mir ihr Geschenk nicht gefällt und ich es wie einen Wanderpokal weiter reichen werde. Denn mit diesen Menschen kann ich (meistens) reden. Außerdem lande ich ausgesprochen gerne in bereitwillig dafür aufgestellten Fettnäpfen. Und andere Menschen freuen sich oft genau über diese Dinge, die ich nicht mag, schließlich hat ja nicht jeder den gleichen Geschmack, wie ich. 

Eine Tauschbörse habe ich dagegen noch nie gebraucht.